Zu Beginn eines gemeinsamen Prozesses bin ich daher stets beobachtend, erfragend und verstehend, also primär offen, neugierig, registrierend, wertschätzend und nicht bewertend. Damit gelingt es mir herauszufinden, was spezifisch ‚los ist’ und welche Themen zu bearbeiten sind. Denn nach Steve de Shazer geht es sinngemäß um „mehr von dem, was funktioniert“ und nicht um Veränderung per sé. Hat das System ein besseres Verständnis über dessen Herkunft, Beständigkeit und Beharrungskräfte gewinnen können, erschließen sich neue Möglichkeiten für das ‚Was ist zu tun?‘ Im Fokus stehen dabei sowohl Motivationen und potenzielle Initiativen der Beteiligten als auch die Fähigkeiten des Unternehmens selbst, sich zu verändern.
Mein Beitrag bei solchen Management-Prozessen ist es, Potenziale zur Selbstorganisation zu stimulieren und zu aktivieren. Und zugleich zielgerichtet bei den Beteiligten Kompetenzen auszubilden, sich selbst erfolgreich zu steuern. Konzeptioneller Dreh- und Angelpunkt ist für alle Beteiligten dabei, die Bereitschaft zur Übernahme von geklärter Verantwortung – beispielsweise in einer Organisation für die eigene Rolle. Die Erfahrung zeigt, dass solche Prozesse meist zu einem nachhaltigen Wandel der Unternehmenskultur und der sie tragenden handelnden Menschen führen.